
Turniersieger im Wettbewerb der Herren 50: Andreas Breitrück vom TSC Mainz Alle Fotos: WH
Die Zahl 13 gilt manchen Menschen als ungutes Omen. Das hat zum Beispiel einige Fluggesellschaften veranlasst, keine 13. Sitzreihe vorzusehen; auf die 12. folgt die 14. Reihe. Abergläubische Zeitgenossen halten zudem einen Freitag, den 13., für ein besonders heikles Datum. Die Organisatoren der Waldenbuch Open indes haben sich derartige Animositäten nicht zu eigen gemacht und die diesjährige Ausgabe des seit vielen Jahren deutschlandweit beliebten Tennisturniers für Seniorinnen und Senioren turnusgemäß als 13. Waldenbuch Open platziert. So wurde die Veranstaltung auch diesmal ihrem Ruf als Turnier mit Wohlfühl-Ambiente gerecht. Gleichwohl musste Volker Deinaß als Sprecher des Organisationsteams am Ende der sechs Turniertage das Fazit ziehen: „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen.“

Turniersiegerin bei den Damen 65: Cornelia Keller vom TC Weiss-Rot Stuttgart
Gedulds-Spiele an Regen-Tagen
Mit den sportlichen Darbietungen der rund 160 Spielerinnen und Spieler in den Altersklassen von Ü40 bis Ü75 hatte die zwiespältige Bilanz nichts zu tun – mit den Witterungs-Turbulenzen in Form von teilweise heftigen Regengüssen in der Turnierwoche dafür umso mehr. „Das Wetter hat uns richtig Probleme bereitet“, bilanzierte Volker Deinaß, „aber letztlich haben wir dank der guten Kooperation mit den uns partnerschaftlich verbundenen Vereinen alles hingekriegt und konnten die Finalspiele planmäßig ansetzen.“ Zuvor konnten (und mussten) nicht nur mehrere Turnierspiele in die eigene Waldenbucher Halle verlegt werden, auch die Tennisanlagen in Schönaich und Bernhausen, in Weil im Schönbuch und der STG Geroksruhe in Stuttgart dienten zeitweise als Ausweichquartiere. Die Wetter-Kapriolen stellten nicht nur besondere Anforderungen an das Organisationsteam, sie verlangten auch den Turnier-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern ein hohes Maß an Flexibilität und Geduld ab. „Alle haben prima mitgezogen“ würdigte Volker Deinaß das verständnisvolle Verhalten der Spielerinnen und Spieler. Das „Mitziehen“ galt bisweilen auch im Wortsinn: „Einige haben mitgeholfen, die Plätze nach dem Regen abzuziehen., damit sie schneller wieder bespielbar werden.“ Das Lob beruhte auf Gegenseitigkeit: Bei der Siegerehrung bedankte sich Sabine Wittenmayer im Namen der Turnier-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer für die Arbeit des Organisationsteams.
Das stärkste Comeback des Turniers: Sabine Wittenmayer
Der Spielerin vom ETV Nürtingen war zuvor das eindrucksvollste Comeback im Turnierverlauf gelungen: In ihrem Viertelfinal-Match der Damen 40 gegen die an Position 1 gesetzte Ulrike Schwalbe (TC Küps in Bayern) lag Sabine Wittenmayer mit 0:6, 0:3 zurück. Beim Zwischenstand von 4:4 im zweiten Satz trieb der Regen die Kontrahentinnen in die Halle. Dort gewann die Spielerin vom ETV Nürtingen den zweiten Satz mit 6:4 und anschließend den Match-Tiebreak mit 12:10. Dem druckvollen Spiel ihrer Gegnerin bot sie dabei mit geduldigem Grundlinien-Tennis und dank nahezu fehlerfreier Rückhand-Schläge Paroli. „Jetzt bin ich aber fertig“ kommentierte Sabine Wittenmayer ihre geglückte Aufholjagd. Fertig mit ihrem Turnierprogramm war sie aber noch keineswegs. Nach einem unproblematischen Sieg im Halbfinale gegen die Lokalmatadorin Denise Bauer vom TSV Waldenbuch (6:1, 6:1) gelang ihr auch im Endspiel der Damen 40 gegen die routinierte Sandra Jachmann (TA SV Böblingen) ein Satzgewinn und der Vorstoß in den Match-Tiebreak. Dieses „Elfmeterschießen“ im Tennis verlor Sabine Wittenmayer dann aber im wieder einsetzenden Regen mit 7:10.

Turniersiegerin bei den Damen 60: Stefanie Jäger (Mitte) mit Angelika Strese (Platz 2, rechts) und Bettina Matzke (Platz 3, links)
Arm gebrochen – Regina Marsikova macht Weg frei
Stefanie Jäger, die in der Verbandsrunde für die SV Böblingen spielt, aber auch Mitglied der Tennisabteilung des TSV Waldenbuch ist, konnte sich derweil über den Turniersieg im Wettbewerb der Damen 60 freuen. „Das war wirklich anders diesmal“, beschrieb Stefanie Jäger ihre Gefühlslage vor ihrem ersten Match bei den 13. Waldenbuch Open. „Sonst geht man rein in das Turnier und weiß von vorneherein: da ist nichts zu holen – und das schon seit vielen Jahren.“ Die erstmals seit Jahren veränderte Ausgangssituation hat einen Namen: Regina Marsikova. Die ehemalige Gewinnerin der French Open im Damen-Doppel, seit Jahren Stammgast der Waldenbuch Open und dank ihrer spielerischen Überlegenheit mit einem Abonnement auf den Turniersieg ausgestattet, konnte ihren Titel diesmal nicht verteidigen. Der Grund: Regina Marsikova hatte durch einen Sturz bei einem anderen Tennisturnier den rechten Arm gebrochen. Die 13. Waldenbuch Open verfolgte sie als Zuschauerin – Comeback nicht ausgeschlossen.

Vor dem unaufschiebbaren Abflug: Platz 2 für Uli Schmidt vom TSV Waldenbuch – rechts Turnier-Organisator Volker Deinaß
Uli Schmidt: Flugreise statt Turnier-Finale
Von den am Turnier teilnehmenden Mitgliedern der Tennisabteilung des TSV Waldenbuch konnte sich außer Stefanie Jäger niemand über einen Finalsieg bei den 13. Waldenbuch Open und das Preisgeld von 100 Euro freuen. Die besten Chancen hatte Uli Schmidt, der das Endspiel der Herren 60 erreicht hatte, sich dann aber mit dem Preisgeld von 50 Euro für den Zweitplatzierten begnügen musste, weil er am Sonntag wegen einer unaufschiebbaren Flugreise nicht mehr zum Finale gegen Markus Ott (TC Esslingen) antreten konnte. Gregor Warneke (Viertelfinale bei den Herren 50), Franz-Peter Stümper (Viertelfinale bei den Herren 55), Axel Kolb und Frank Deinaß (jeweils Achtelfinale ebenfalls bei den Herren 55), Wieland Knust (Viertelfinale bei den Herren 60, das er gegen seinen TSV-Kollegen Uli Schmidt verlor), Thomas Schreiner (Achtelfinale bei den Herren 65) und Joachim Halverscheidt (Viertelfinale bei den Herren 75) mussten jeweils ihren Gegnern zum Sieg gratulieren.
Ihren Anteil am Gelingen der 13. Waldenbuch hatten neben den Spielerinnen und Spielern und dem Organisationsteam – bestehend aus Volker Deinaß, Uwe Schraub, Ursel Deinaß, Valentin Schraub, Bodo Knüppel und Damaris Frank – auch mehrere nicht unmittelbar mit Vorhand und Rückhand, Aufschlag und Volley befasste Turnierbegleiter. Das galt für die Gestalterinnen der Kuchentheke ebenso wie für das Gastronomie-Team des „Matchpoint – Dolce Vita“ und die Sponsoren. Zu deren Beitrag gehörte auch der Gutschein für ein Wochenende in einem Wellness-Hotel, der unter allen Turniersiegerin verlost wurde. Glücklicher Gewinner, in diesem Fall ohne seine ansonsten eindrucksvolle Ballbeschleunigung: Andreas Breitrück, der Turniersieger der Herren 50.
Die Siegerliste der 13. Waldenbuch Open
Herren 40 (Gruppenspiele):
1. Sven Ludwig (SpVgg Zolling/Bayern), 2. Dino Mancarella (TC Herrenberg), 3. Florian Schlegel (TC Bad Wildbad).

Siegerehrung im Wettbewerb der Damen 40: Turniersiegerin Sandra Jachmann (rechts), Sabine Wittenmaye5r (links, Platz 2), mit Ursel Deinaß
Damen 40, Finale:
Sandra Jachmann (TA SV Böblingen) – Sabine Wittenmayer (ETV Nürtingen) 6:7, 7:5, 10:7.
Herren 50, Finale:
Andreas Breitrück (TSC Mainz) – Steffen Maucher (TC Postkeller Weiden) 6:1, 3:6, 10:8.
Herren 55, Finale:
Günter Dockhorn (TC Degerloch) – Harold Rubrech (STC Schwäbisch Hall) 6:2, 6:0.
Herren 60, Finale:
Markus Ott (TC Esslingen) – Uli Schmidt (TA TSV Waldenbuch) ohne Spiel – Schmidt wegen unaufschiebbarer Flugreise nicht angetreten.
Damen 60 (Gruppenspiele):
1. Stefanie Jäger (TA SV Böblingen), 2. Angelika Strese (TC Maichingen), 3. Bettina Matzke (TC Blau-Weiß Calw).
Herren 65, Finale:
Karl Konofsky (TC Hof/Bayern) – Wolfgang Reich (TC Esslingen) 6:1, 6:1.
Damen 65 (Gruppenspiele):
1. Cornelia Keller (TC Weiss-Rot Stuttgart), 2. Dagmar Keiser (HTC Bietigheim), 3. Barbara Scherer (TC Esslingen).

Siegerehrung im Wettbewerb der Herren 70: Turniersieger Eugen Lengerer (links), Willy Scheurer (rechts, Platz 2), mit Ursel Deinaß
Herren 70, Finale:
Eugen Lengerer (TC Ehningen) – Willy Scheurer (KETV Karlsruher Eislauf- und Tennisverein) 5:7, 6:1, 10:4.
Damen 70, Finale:
Jana Schuster (Heidelberger Tennis-Club 1890) – Roselinde Böhringer (HTC Bietigheim) 1:6, 6:4, 10:8.
Herren 75, Finale:
Jürgen Hartmann (TC Wolfsberg Pforzheim) – Hans-Peter Balke (TC Rot-Weiß 69 Karlsdorf) ohne Spiel – Balke wegen Verletzung nicht angetreten.
Mixed 50 Doppel, Finale:
Anke Wallenhorst/ Andreas Thiele – Angelika Strese/Michael Reuter 6:0, 6:4.
Mixed 65 Doppel, Finale:
Kornelia Holzapfel/Detlef Monzheimer – Ingrid Kuehnemann/Ernst Schmucker 7:5, 4:6, 10:6.

Großes Interesse: Viele Zuschauer verfolgten die vielfach spannenden und hochklassigen Turnierspiele der 13. Waldenbuch Open

Schmackhaftes für die Zuschauer, aber auch für die Spielerinnen und Spieler: die an den vier letzten Turniertagen von ehrenamtlich helfenden Mitgliedern der TSV-Tennisabteilung frisch bestückte Kuchentheke

Turniersieger im Wettbewerb der Herren 65: Karl Konofsky (rechts) mit seinem Finalgegner Wolfgang Reich

Siegerehrung im Wettbewerb der Herren 40: Turniersieger Sven Ludwig mit Ursel Deinaß

Überflutete Tennisplätze – oder: Zuviel Wasser ist auch nicht gut. Der Regen war der Störfaktor an den Turniertagen der 13. Waldenbuch Open

Turniersieger im Wettbewerb der Herren 75: Jürgen Hartmann vom TC Wolfsberg Pforzheim

Turniersieger im Wettbewerb der Herren 55: Günter Dockhorn vom TC Degerloch

Siegerehrung im Wettbewerb der Damen 70: Turniersiegerin Jana Schuster (2. von rechts), Roselinde Böhringer (rechts, Platz 2) und Monika Schlegel (links, Platz 3) mit Ursel Deinaß,

Sechs Turniertage – da musste so manches Knie vor Überlastung geschützt werden

Freilos im Finale: Siegerehrung durch Volker Deinaß für Markus Ott (rechts) im Wettbewerb der Herren 60, dessen Gegner Uli Schmidt im Wortsinn (!) schon den Abflug gemacht hatte