Tennis-Spielbetrieb ab der Sommersaison 2026: Die Karten werden neu gemischt

Wolfgang Hoesch Tennis

So stellt sich die Tennis-Landkarte in Baden-Württemberg aktuell dar: Es gibt vier Bezirke des BTV (1 bis 4) und sechs Bezirke des WTB (A bis F) Foto/Grafik: Copyright WTB

Der Tennis-Spielbetrieb in Baden-Württemberg soll ab der Sommersaison 2026 in acht Regionen (0 bis 7) gegliedert werden Foto/Grafik (Entwurf): Copyright WTB

Die Winterhallensaison 2025/26 hat noch nicht begonnen, aber schon jetzt ist so gut wie sicher: Vom Frühjahr 2026 an wird es auf den Tennisplätzen in Baden-Württemberg eine Zeitenwende geben.

Vertreter des Badischen Tennisverbandes (BTV) und des Württembergischen Tennis-Bundes (WTB) haben sich in gemeinsamen Kommissionen darauf verständigt, von der Sommersaison 2026 an ihre bisher getrennt durchgeführten Verbandsspielrunden in einem gemeinsamen, verbandsübergreifenden Spielbetrieb zu organisieren. Die Delegierten des WTB haben die Neuordnung bereits im Mai 2025 abgesegnet. Beim BTV soll in der Mitgliederversammlung am 11. Oktober 2025 über die Pläne abgestimmt werden. Bis dahin gilt für die bahnbrechende Reform des Tennis-Spielbetriebs in Baden-Württemberg der Hinweis: „unter Vorbehalt“.

Die WTB-Bezirke A bis F gehen auf in den BTV/WTB-Regionen 0 bis 7

Das ist geplant: Die bisherigen zehn Spielbezirke (vier in Baden, sechs in Württemberg) werden neu strukturiert und in acht Regionen untergliedert. Eines der Ziele dieser Reform ist es, die Vereine so den einzelnen Regionen zuzuordnen, dass die Fahrzeiten der Mannschaften „entfernungs- und Fahrzeittechnisch optimiert“ werden. Ein weiteres Ziel der Bündelung ist es, „alle Tennisvereine und -abteilungen in acht etwa gleichgroße Regionen“ mit jeweils etwas mehr als 200 Vereinen pro Region einzuteilen, weil diese Einteilung nach Überzeugung der Spielplan-Strategen „optimal zur Durchführung von Mannschaftsspielen geeignet“ ist und sich außerdem bei einer Gliederung in acht Regionen „Auf- und Abstiege in und von überregionalen Ligen ohne Entscheidungsspiele“ problemlos regeln lassen.

Der Schulterschluss von BTV und WTB führt – bezogen auf die bisherige Zuordnung der württembergischen Vereine zu den WTB-Bezirken A bis F – bei der Aufteilung des Spielbetriebs in die neuen acht Regionen 0 bis 7 zu Grenzverschiebungen zwischen den bisherigen WTB-Bezirken, aber auch an den Rändern dieser Bezirke, soweit sie bisher an BTV-Bezirke grenzen. Die Vereine selbst bleiben Mitglieder in ihren angestammten Landesverbänden BTV bzw. WTB.

In puncto Spielbetrieb werden die Karten neu gemischt. Die Tennisabteilung des TSV Waldenbuch, die bisher dem WTB-Bezirk C angegliedert ist, wird von der Sommersaison 2026 an der BTV/WTB-Region 7 zugeordnet. Den auf Verbandsebene aktiven TSV-Mannschaften könnte sich dann von Fall zu Fall ein Baden-Württemberg-weites Feld öffnen. Waldenbuch und der WTB-Bezirk C grenzen bisher im Westen an den BTV-Bezirk Mittelbaden, ansonsten liegen sie aber innerhalb des WTB mittendrin. Weil die zukünftige Region 7 sich – bezogen auf die bisherige geografische Verortung des Bezirks C – auf der Tennis-Landkarte vom Westen weg in Richtung Osten verlagert, werden sich die anderen TSV-Teams, die in den Ligen der Region 7 spielen, auch in Zukunft nur mit Gegnern aus dem WTB-Portfolio sportlich duellieren müssen und nicht mit Mannschaften aus Baden.

Zuwachs für den bisherigen WTB-Bezirk C aus den Bezirken D, E und F

An neue Wettbewerber und Herausforderungen werden sich indes auch diese Formationen der Tennisabteilung des TSV Waldenbuch gewöhnen müssen. Außer vielen Vereinen aus dem bisherigen WTB-Bezirk C (Sportkreise Stuttgart, Böblingen und Calw) wird in Zukunft auch der überwiegende Teil der Tennisclubs des bisherigen WTB-Bezirks D (Sportkreise Esslingen, Göppingen und Tübingen) zur neuen Region 7 gehören. Dazu kommen 38 Vereine aus dem bisherigen WTB-Bezirk E (Sportkreise Freudenstadt, Tübingen, Rottweil, Zollernalbkreis und Tuttlingen) sowie 6 Vereine aus dem bisherigen WTB-Bezirk F (Sportkreise Alb-Donau-Kreis, Biberach, Sigmaringen, Ravensburg und Bodenseekreis). „Verlieren“ wird die neue Region 7 im Vergleich mit dem bisherigen WTB-Bezirk C Konkurrenten aus Stuttgart (mit Ausnahme der südlichen Stadtbezirke), die in Zukunft den weiter nördlich bzw. westlich ausgeprägten Regionen 1 und 3 angehören werden. Die neue Region 7 wird insgesamt den Spielbetrieb von 238 Tennisvereinen bzw. -abteilungen umfassen.

Aber auch nach der Reform gilt die Erkenntnis des ehemaligen deutschen Tennisprofis Marc-Kevin Goellner: „Verlieren ist wie gewinnen – nur umgekehrt“.